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Die Dürre - eines der wahrscheinlichsten Krisenszenarien

Die Dürre – Eines der wahrscheinlichsten Szenarien

 



Die Dürren in Westeuropa 2024 und 2025: Warnruf einer erschöpften Natur

Die Jahre 2024 und 2025 haben Westeuropa erneut eindringlich vor Augen geführt, wie verletzlich unsere Kulturlandschaften gegenüber klimatischen Extremen geworden sind. Dürren von ungekanntem Ausmaß erschütterten weite Teile Frankreichs, Spaniens, Italiens, Deutschlands und auch des Vereinigten Königreichs. Die lange Trockenheit führte nicht nur zu Ernteausfällen und Wassermangel, sondern rüttelte auch an den Grundfesten unserer traditionellen Lebensweise – in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und in der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Ein Sommer ohne Regen – und ein Winter ohne Wasser

Bereits im Frühjahr 2024 zeigten sich bedrohliche Anzeichen: Flüsse wie die Loire, der Po und der Rhein führten ungewöhnlich wenig Wasser, Schneereserven aus den Alpen waren unterdurchschnittlich. Die Sommermonate brachten dann Rekordtemperaturen von über 40 °C in Südfrankreich, Norditalien und auf der Iberischen Halbinsel. In Frankreich mussten einige Atomkraftwerke in den Notbetrieb gehen, weil die Kühlwassertemperaturen zu hoch waren. In vielen Regionen fiel über Monate hinweg kein nennenswerter Regen. Die Folge: versiegte Brunnen, gesperrte Wassersysteme, verdorrte Felder.

Auch 2025 setzte sich dieser Trend fort. Der Winter 2024/25 war einer der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Teilen Deutschlands und Frankreichs. Die Böden waren im Frühjahr bereits so ausgetrocknet, dass sich das Wasser aus gelegentlichen Niederschlägen kaum halten konnte. Anstatt Feuchtigkeit zu speichern, rutschten viele Regionen direkt wieder in die nächste Dürrephase.

Im April 2025 lag die weltweit gemessene Durchschnittstemperatur in Bodennähe mit 14,96 Grad um 0,6 Grad über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Auch der zurückliegende Zwölfmonatszeitraum von Mai 2024 bis April 2025 markiert mit 1,58 Grad über dem vorindustriellen Niveau einen neuen Rekord. Die Daten stammen aus dem Reanalyse-Datensatz ERA5, der auf Milliarden von Messwerten von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit basiert.

Landwirtschaft am Limit

Die Landwirte in Frankreich, Spanien und Italien sprachen von einem „Doppelschlag“: Erst die Hitzewellen, dann die Wasserknappheit. Besonders betroffen waren Getreide, Mais und Weinreben – Pflanzen, die in vielen dieser Regionen eine jahrhundertealte kulturelle wie wirtschaftliche Rolle spielen. In Nordspanien und Südfrankreich kam es zu einer drastischen Reduktion der Erntemengen. Viele Bauern mussten zum ersten Mal auf Notbewässerung zurückgreifen – sofern überhaupt noch Wasser verfügbar war.

Auch Viehzüchter litten unter der Krise: ausgetrocknete Weiden, mangelndes Futter, erhöhte Tiersterblichkeit. In einigen Gegenden war der Wassermangel so gravierend, dass die Tiere nicht mehr getränkt werden konnten und notgeschlachtet werden mussten.

Wälder, Seen und Städte unter Druck

Neben der Landwirtschaft traf die Dürre auch die Wälder hart. Besonders in Südfrankreich, aber auch im deutschen Mittelgebirgsraum stieg die Waldbrandgefahr massiv an. Tausende Hektar Kiefernwald in der Gascogne und in Katalonien fielen Flammen zum Opfer. Die Seen in Norditalien und der Schweiz – etwa der Lago Maggiore und der Bodensee – verzeichneten historische Tiefstände.

In städtischen Regionen wurden Wassernutzungen eingeschränkt. In vielen Kommunen war das Gießen von Gärten, das Befüllen von Pools und das Autowaschen untersagt. Besonders drastisch war die Lage in Regionen wie Andalusien oder dem Département Var, wo die Trinkwasserversorgung zeitweise rationiert wurde.

Dürre in Deutschland im April 2025



Ursachen und Ausblick

Die klimatischen Extremereignisse der Jahre 2024 und 2025 stehen in engem Zusammenhang mit den veränderten großräumigen Wettermustern, die unter anderem durch die zunehmende Erwärmung des Nordatlantiks und die Schwächung des Jetstreams bedingt sind. Diese Phänomene führen zu stabilen Hochdrucklagen und blockierten Wetterlagen – also genau jenen Konstellationen, die Dürren begünstigen.

Zudem verstärken sich viele Effekte gegenseitig: Trockene Böden erhitzen sich schneller, was die Bildung von Gewittern hemmt. Fehlende Schneefälle in den Alpen führen zu geringeren Wassermengen in den Flusssystemen im Sommer. Und die Abholzung oder Austrocknung der Wälder beschleunigt die Bodenerosion.

Der Ruf nach Anpassung – und nach Rückbesinnung

Was früher eine Ausnahme war, droht nun zur Regel zu werden. Die Dürren von 2024 und 2025 zeigen, dass Westeuropa sich tiefgreifend an veränderte klimatische Bedingungen anpassen muss. Das bedeutet nicht nur moderne Lösungen wie Tropfbewässerung und hitzeresistente Sorten, sondern auch eine Rückbesinnung auf alte Tugenden: Wasserspeicherung in traditionellen Zisternen, kleinteilige Landwirtschaft mit humusreichem Boden, regionale Kreisläufe und eine Landwirtschaft, die nicht maximaler Effizienz, sondern langfristiger Nachhaltigkeit dient.

In einer Zeit, in der sich das Klima selbst verändert, darf der Mensch nicht mehr glauben, über der Natur zu stehen. Vielmehr ist es Zeit, wieder Teil von ihr zu werden – mit Respekt, Demut und Weitblick.

Hier sind bewährte Maßnahmen, die sich am ländlichen Leben unserer Vorfahren ebenso wie an modernen Erkenntnissen orientieren:


Persönliche und individuelle Vorsorge- und Schutzmaßnahmen

1. Wasservorrat und -speicherung

  • Trinkwasservorräte für mind. 14 Tage pro Person (ca. 2 Liter/Tag) anlegen, z. B. in Glasflaschen oder BPA-freien Kanistern.
  • Regenwasser sammeln mit Zisternen, Regentonnen oder Erdtanks zur Gartenbewässerung und Toilettenspülung.
  • Wasseraufbereitung mittels Filter (z. B. Katadyn, Sawyer), UV-Licht oder Chlortabletten – sinnvoll auch für Notlagen.

2. Haus und Garten anpassen

  • Hitze- und Dürre-resistente Bepflanzung im Garten: Lavendel, Rosmarin, Salbei, Olivenbaum, alte Sorten wie Haferwurz oder Pastinake.
  • Schatten spenden mit Rankpflanzen (z. B. Wein oder Hopfen), Markisen, hellen Vorhängen.
  • Mulchen zur Bodenabdeckung – schützt vor Austrocknung, wie früher bei den Bauern üblich.
  • Erde verbessern durch Kompost und Terra Preta: erhöht Wasserspeicherfähigkeit.

3. Energetische und technische Vorsorge

  • Photovoltaik-Inselanlage oder Solargenerator mit Akku für Stromautarkie.
  • Kühlbox mit Solarbetrieb zur Lebensmittelkühlung bei Ausfall des Stromnetzes.
  • Lüftung durch Querlüften nachts und Verdunkelung tagsüber – wie es schon unsere Großeltern machten.
  • Notfallplan bei Wasserausfall (Eimer, Camping-WC, Hygienetücher, Sand zum Trockensäubern).

4. Vorratshaltung und Selbstversorgung

  • Lang haltbare Vorräte: Reis, Hülsenfrüchte, Honig, Dörrgemüse, H-Milch, Konserven.
  • Selber einkochen, fermentieren, dörren – alte Techniken neu entdeckt.
  • Kleingarten oder Balkonbeet mit Fokus auf robuste Sorten und Mischkultur.
  • Samenbank zu Hause anlegen mit altbewährten, samenfesten Sorten.

5. Gesundheit und Gemeinschaft

  • Sonnenschutz (Hut, Kleidung, Creme), viel trinken, körperliche Arbeit in die frühen Morgenstunden verlegen.
  • Nachbarschaftshilfe: Wassernotlagen treffen oft die Schwächsten zuerst – gemeinsam vorsorgen, gemeinsam helfen.
  • Austausch in Gruppen wie Notfallnetzwerken, Amateurfunkrunden oder Bürgerinitiativen.

6. Mobilität und Rückzugsoption

  • Fahrzeug bei 50% Tankreserve auftanken
  • Wohnmobil oder Notunterkunft als Rückzugsort bei extremer Hitze oder Versorgungsausfällen – mit eigener Energie- und Wasserversorgung.
  • Routen zu kühleren Regionen kennen (z. B. Wälder, höher gelegene Gebiete) – ähnlich wie es frühere Generationen mit der „Sommerfrische“ taten.
Diese Maßnahmen sind keine Panikmache, sondern Ausdruck vorausschauender Lebensweise. Wer vorsorgt, der ehrt die Tugend des Maßhaltens – und schützt das, was uns allen anvertraut ist: die Heimat, die Familie, die Zukunft.


Verfasst von Wilhelm Hombach, Faktencheck und Überarbeitung ChatGPT