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Dürre - Wasserknappheit im Iran

Wasserknappheit im Iran – Eine Nation am Limit

Kurzbericht · Stand: 2025 · Autor: Wilhelm Hombach CECM unter Nutzung von ChatGPT

Bildquelle: ChatGPT / Sora

Der Iran steht im Jahr 2025 vor einer der schwersten Wasserkrisen seiner Geschichte. Tagelang klettern die Temperaturen vielerorts über 50 Grad Celsius, die Stauseen sind auf historische Tiefstände gefallen, und in vielen Städten läuft zeitweise gar kein Wasser mehr aus den Hähnen. Was wie ein Ausnahmeereignis klingt, ist in Wahrheit das Ergebnis jahrzehntelanger Fehlentwicklungen, verstärkt durch den Klimawandel.

Bereits seit über drei Jahren herrscht in großen Teilen des Landes eine ungewöhnlich harte Dürre. Wissenschaftliche Analysen zeigen: Ohne den menschengemachten Klimawandel wäre sie so kaum möglich gewesen. Im Schnitt fällt im Iran seit Jahrzehnten nur rund ein Drittel der Niederschlagsmenge, die in Mitteleuropa üblich ist – und selbst dieser knappe Regen ist in den letzten Jahren weiter zurückgegangen.

Gleichzeitig ist die Bevölkerung von etwa 37 Millionen im Jahr 1980 auf heute über 90 Millionen gewachsen. Die Landwirtschaft, größter Wasserverbraucher im Land, hat ihre Anbauflächen sogar noch ausgedehnt. Oft wird dabei mit offenen Kanälen und ineffizienten Methoden bewässert, wodurch ein großer Teil des Wassers schlicht verdunstet. Um den Bedarf zu decken, wird immer mehr Grundwasser abgepumpt – deutlich schneller, als es sich erneuern kann.

Die Folgen sind dramatisch: Satellitendaten belegen einen massiven Verlust an Grundwasserreserven. In manchen Regionen, etwa rund um Teheran, sinkt der Boden inzwischen um mehr als 30 Zentimeter pro Jahr. Gebäude, Straßen und historische Bauwerke reißen auf oder stürzen ein. Ganze Landstriche sind von dieser „stillen Katastrophe“ betroffen.

In diesem Sommer hat die Regierung drastische Maßnahmen ergriffen. In Teheran wurden öffentliche Einrichtungen geschlossen, um Wasser und Strom zu sparen. Bürger sollen ihren Verbrauch um mindestens 20 Prozent senken. Präsident Masoud Pezeshkian warnt, dass in einigen Regionen bereits im Herbst der sogenannte „Day Zero“ drohen könnte – der Tag, an dem die Leitungen komplett trocken bleiben.

Die Lage hat längst auch eine politische Dimension. Landwirte in Isfahan, Khuzestan und anderen Provinzen protestieren, weil Flüsse umgeleitet oder Wasserrechte verletzt werden. Die Kombination aus Hitze, Dürre und Versorgungslücken hat das Vertrauen in staatliches Handeln vielerorts erschüttert.

Experten sind sich einig: Der Iran braucht dringend einen Kurswechsel. Ohne nachhaltige Bewässerungssysteme, strengere Entnahmegrenzen für Grundwasser und eine bessere Verteilung der Ressourcen wird die Krise weiter eskalieren. Auch internationale Zusammenarbeit könnte helfen – doch Zeit ist ein Luxus, den der Iran nicht mehr hat.